inspirator schreef op 27 oktober 2013 09:31:
TomTom = groeiaandeel
Fitness is daarbij belangrijk groeisegment:
"Wir müssen Wege finden, wieder zu wachsen", sagte Goddijn
"Unsere Uhren verkaufen sich gut"
Goddijn möchte bald schon weitere Geräte und Anwendungen auf den Markt bringen, will aber zu Details noch nichts sagen.
Fitness-Uhr zeigt Sportlern neue Wege
24.10.2013, 09:59 Uhr
Der Siegeszug der Smartphones bedeutete den Niedergang der tragbaren Navigationsgeräte. Der Hersteller Tomtom baut sich deswegen nun ein ganz neues Geschäftsfeld auf - und bringt Fitness-Uhren in die Läden.
München. Bis zum 29. Juni 2007 hatte Harold Goddijn einen der schönsten Jobs der Erde. Von der Amsterdamer Innenstadt aus führte er den Navi-Hersteller Tomtom, damals eines der am schnellsten wachsenden High-Tech-Unternehmen Europas.
Doch an jenem Tag stellte Apple sein erstes iPhone vor. Damit war es vorbei mit dem Höhenflug von Tomtom. Mit dem iPhone begann der Siegeszug der Smartphones, gleichzeitig startete der Niedergang der tragbaren Navigationsgeräte. Denn immer mehr Menschen nutzen seither ihr Telefon, um sich den Weg weisen zu lassen.
Eine Sportuhr des niederländischen Navi-Spezialisten TomTom: Der Hersteller weitet sein Geschäft aus. Quelle: picture alliance / dpa
Doch Goddijn nahm den Kampf auf, erschloss neue Geschäftsfelder. Dazu gehört das Management großer Autoflotten. Zudem beliefert er inzwischen Hersteller wie BMW und Daimler direkt mit Soft- und Hardware. Sogar Apple kauft bei den Holländern Geodaten ein, damit die iPhone-Besitzer die richtige Route wählen. Doch all das reicht nicht aus, um den Umsatzschwund zu bremsen.
Daher baut der Manager nun ein ganz neues Geschäftsfeld auf und bringt Fitness-Uhren in die Läden. "Wir müssen Wege finden, wieder zu wachsen", sagte Goddijn im Gespräch mit dem Handelsblatt. Der Sport sei genau das Richtige: "Das ist ein florierender, aufregender Markt."
Die Uhren erfassen Zeit, Distanz und Tempo beim Laufen, Radeln und Schwimmen und messen zudem, wie das Herz schlägt. Tomtom hat schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet, nur hat das kaum jemand gemerkt. Denn schon seit drei Jahren vermarktet der Konzern gemeinsam mit der Turnschuhmarke Nike eine Sportuhr, die "Nike +".
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Nun soll es unter eigenem Namen klappen, und die Tomtom-Uhren sollen erst der Anfang sein. "Die Nachfrage nach hochwertigen Daten steigt", meint Goddijn. "Die Menschen wollen ihre Leistung messen, sie wollen sich vergleichen mit anderen." Und vor allem sei das Gesundheitsbewusstsein gestiegen.
Die Analysten von ABI Research rechnen damit , dass dieses Jahr knapp vier Millionen Fitness-Uhren weltweit über die Ladentheken gehen und die Sportler dafür rund eine Milliarde Dollar ausgeben. In zwei Jahren wird sich der Absatz nahezu verdoppelt haben, schätzen die Branchenbeobachter. Die Einnahmen würden dann bei gut 1,6 Milliarden Dollar liegen.
Allerdings wagt sich der Navi-Pionier auf ein hart umkämpftes Feld. Spezialisten wie Suunto oder Polar bieten schon seit Jahren Sportuhren an. Auch Garmin, der schärfste Konkurrent im Kerngeschäft mit tragbaren Navis, ist schon lange im Sport aktiv.
Dazu kommt, dass die großen IT-Konzerne das Geschäft mit Computeruhren für sich entdeckt haben. Die sogenannten Smart-Watches werden den Marktforschern von Canalys zufolge "die wichtigste neue Produktkategorie in der Unterhaltungselektronik". Daher würden IT-Riesen wie Google, Apple und Microsoft viel Geld in dieses Geschäft investieren. In diesem Sommer hat bereits der koreanische IT-Riese Samsung seine sogenannte "Galaxy Gear" vorgestellt.
Goddijn lässt das alles kalt. "Unsere Uhren verkaufen sich gut", sagt er. Zahlen allerdings nennt er keine. Klar ist nur: Goddijn braucht einen neuen Umsatzbringer. In den ersten sechs Monaten des Jahres sind die Einnahmen um neun Prozent auf 452 Millionen Euro zurückgegangen.
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Im gesamten Jahr werden die Erlöse bei maximal 950 Millionen liegen. Das ist nur noch gut die Hälfte dessen, was das niederländische Unternehmen vor fünf Jahren erwirtschaftet hat.
Schlimmer noch, das Kerngeschäft mit tragbaren Navis wird weiter schrumpfen. "Auf den meisten aktuellen Smartphones ist mittlerweile eine Navigationsapp vorinstalliert", heißt es beim High-Tech-Branchenverband Bitkom. Tomtom-Chef Goddijn bleibt also gar nichts anderes übrig, als mit neuen Produkten kräftig zu experimentieren.
Immerhin: Bei führenden deutschen Sporthändlern wie Runner’s Point, Karstadt Sports und Intersport sind die Fitness-Uhren schon zu haben. Und auch Onlinehändler wie das US-Kaufhaus Amazon führen die Mini-Computer. Goddijn möchte bald schon weitere Geräte und Anwendungen auf den Markt bringen, will aber zu Details noch nichts sagen.
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Die Börse freilich ist schon jetzt fest davon überzeugt, dass es bei Tomtom wieder aufwärtsgeht. Seit dem Frühjahr ist der Aktienkurs bereits um mehr als 80 Prozent gestiegen.
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