Brent verliert spürbar - OPEC+ will Produktion ausweiten
Wie Reuters berichtete, gehen informierte Quellen davon aus, dass die Ölstaatenallianz OPEC+ auf der Sitzung diese Woche am Plan einer Produktionsanhebung um 400.000 Barrel pro Tag festhalten wird.
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Bernd Lammert - Finanzredakteur
Bernd Lammert
Finanzredakteur
Brent Crude Öl - Kürzel: BCOEL - ISIN: XC0009677409
Börse: Forex Capital Markets / Kursstand: 71,77100 $/bbl.
WTI Öl - Kürzel: WTI - ISIN: XC0007924514
Börse: Forex Capital Markets / Kursstand: 68,59000 $/bbl.
New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise verzeichneten vergangene Woche mit rund 10 Prozent Aufschlag den stärksten Wochengewinn seit Juni 2020 und machten damit die abrupt eingetretenen Verluste der Woche zuvor wieder wett.
Ein Grund waren aus Sicht der Postbank Nachrichten aus China, die auf ein erfolgreiches Eindämmen des Coronavirus hindeuten. „Ein Wiederhochfahren der Industrieaktivitäten dort dürfte einen Nachfrageschub für Ölprodukte zur Folge haben“, so die Analysten.
Auch der Hurrikan „Ida“, der über das Wochenende über den ölreichen Golf von Mexiko brauste und am Sonntag auf die US-Küste traf, sorgte für Verwirbelungen am Ölmarkt. Laut zuständiger US-Behörde war am Wochenende fast die gesamte US-Ölproduktion im Golf von Mexiko außer Betrieb, zudem wurde die Raffinerietätigkeit des Staates Louisiana lahmgelegt, was in Summe 2,1 Mio. Barrel pro Tag entspricht. Reuters-Angaben zufolge sind noch immer sechs Raffinerien an der US-Golfküste abgeschaltet oder arbeiten mit gedrosselter Leistung. Da größere Schäden ausblieben, gaben die Ölpreise zu Wochenbeginn wieder etwas nach.
Am Dienstag setzte sich die Abwärtsbewegung fort, bei Brent mit einem aktuellen Minus von gut zwei Prozent aber deutlich stärker als bei der US-Referenzsorte WTI (-0, 7?%). Wie Reuters am Montag zudem berichtete, gehen Insider davon aus, dass die Ölstaatenallianz OPEC+ auf der Sitzung diese Woche Mittwoch am Plan einer Produktionsanhebung um 400.000 Barrel pro Tag festhalten wird. Der kuwaitische Ölminister hatte an einer Ausweitung der Produktion am Wochenende noch Zweifel gestreut. Laut der Postbank befindet sich der Ölmarkt dann in etwa im Gleichgewicht, sodass ausgeprägte Preisbewegungen erst einmal seltener zu sehen sein sollten.